Holz als Baustoff oder Energieträger
Holzbau-Projekte der Gemeinde

Wir bauen mit Holz


Die Gemeinde Wildpoldsried untersucht seit Jahren jede Möglichkeit, Holz entweder als Baustoff oder als Energieträger einzusetzen. Aufgrund der herausragenden Stellung auf diesem Gebiet unter den Oberallgäuer Kommunen erhielten wir bereits im Jahr 1998 den Allgäuer Holzbaupreis von der Waldbesitzervereinigung Kempten Stadt und Land e. V. zugesprochen.

Seit 1996 wurden eine Vielzahl an Holzbau-Projekten durchgeführt.

Grundschule (1996) Brettstapelbauweise
Verkleidung Tropfkörperanlage (1997)
Bauhof (1997)
Bachstege und überdachte Fußgängerbrücken (1995, 1998, 2000)
Zweifach-Sporthalle (2004/2005)
Holzparkhaus (2005)
Kinderkrippe (2012)
Kindergarten (2018/19)
Erweiterung Laden (2019)
Dorfgemeinschaftshaus (2021/2022)
Erweit. Laden | 2019
Kindergarten | 2018
Kinderkrippe | 2012
Holzparkhaus | 2005
Sporthalle | 2004
Grundschule | 1996
Erweiterung Laden | 2019

Um die Nahversorgung im Ort zu erhalten, entschied sich der Gemeinderat bereits vor Jahren für den Kauf des einzigen Ladens im Dorf. In Oktober 2019 wurde unser 'Nahkauf' dann mit einer Gesamtfläche von fast 1100 m² eröffnet.

Es ist ein Dienstleistungszentrum (Supermarkt, Metzger, Bäckerei/Stehcafe mit Mittagstisch, Lotto, Post, Online-Apotheke, Sparkassen-Automat und Postagentur), geschaffen worden, ein weiterer Gewinn für das Wildpoldsrieder Dorfleben.
Dabei wurde auch der ökologische Aspekt nicht außer Acht gelassen:
  • Anbau in Holzbauweise
  • Anschluss an der Dorfheizung (Wärme aus regenerativer Energie)
  • Gründach
  • Photovoltaikanlage
  • Außenanlagen mit Aufenthaltscharakter (gefördert durch Städtebauförderprogramm)
Erweiterung Laden
Erweiterung Laden
Erweiterung Laden
Erweiterung Laden
Erweiterung Laden
Erweiterung Laden
Kindergarten | 2018/19

Der neue Kindergarten wurde an unsere bestehende zweigruppige Kinderkrippe angebaut. Zusammen mit der benachbarten Schule und den künftigen Räumen für die Mutter-Kind-Gruppen im alten Pfarrhof ist damit im Herzen des Dorfes ein Zentrum für unsere Kinder entstanden.

Das hoch gedämmte Gebäude wurde in Holzbauweise errichtet und wird zu hundert Prozent regenerativ und CO2- neutral betrieben. Die Wärme kommt aus Biogasmotoren, der Strom von Fotovoltaikmodulen. Das Regenwasser wird vom Gründach zurückgehalten. Konsequent ökologisch und mit einem unschlagbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Künftig können 100 Kinder im Kindergarten und 36 Kinder in der Krippe von einem hochmotivierten Team in einer angenehmen Atmosphäre betreut werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2 Mio. €.

Die Baumaßnahme wurde gefördert durch den Freistaat Bayern sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit zusammen rd. 1,8 Mio. €.
Unsere neuen Räume:
  • Jeweils 4 Gruppen- und Intensivräume für den Kindergarten
  • 1 zusätzlicher Krippenraum mit Wickelzimmer
  • Werkraum, Mehrzweckraum, Bällebad, Therapieraum
  • und ein kleiner Speisesaal mit Küche
Kindergarten
Kindergarten
Kindergarten
Kindergarten
Kinderkrippe | 2012

Im September 2012 wurde unsere 2-gruppige Kinderkrippe eröffnet, mit genug Platz zum Spielen, Toben, Kuscheln und Schlafen. Nachhaltig, auch in der Bauweise – unsere Krippe erzeugt mehr Energie als verbraucht wird!
Daten zum Bau:
  • Passivhausbauweise (Holzbau)
  • Photovoltaikanlage mit 47,5 kWp
  • Anschluss an Nahwärmenetz (Holzpellets und Biogasabwärme)
  • Gesamtkosten mit Einrichtung und Nebenkosten 800.000 €
  • Gefördert mit 564.000 €, mit Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie u. Frauen
     
Die Räumlichkeiten unserer Krippe:
  • 2 Gruppenräume
  • 2 Schlafräume
  • 1 Aktivraum
  • 1 Essraum mit Küche
  • Wickelraum mit sanitären Einrichtungen
  • 1 Kinderwagen-Abstellraum
  • Großzügiger Gang (Bobycar-geeignet)
  • Personal- und Nebenräume
  • Garten
     
Kinderkrippe
Kinderkrippe
Kinderkrippe
Kinderkrippe
Holzparkhaus | 2005

Holzparkhaus mit seniorengerechten Stellplätzen
Dieses Projekt wurde von LEADER+ gefördert.
Fertigstellung Juli 2005.
Da im Ort Bedarf nach überdachten Stellplätzen bestand, die auch von Senioren genutzt werden können und zudem ein abbruchreifer Bauernhof gekauft werden konnte, entstand die Planung für ein dem Ortsbild angepasstes Parkhaus mit 14 Stellplätzen.
  • Abbruch Altgebäude April 2005
  • Richtfest Neubau Juni 2005
  • Einweihung Juli 2005
  • Nutzung Stellplätze ab 1. August 2005
Sporthalle Rohbau
Sporthalle Rohbau
Sporthalle
Sporthalle
Ziel war es – entsprechend der Holzbau-Philosophie der Gemeinde Wildpoldsried, den heimischen, nachwachsenden Rohstoff Holz als überwiegenden Baustoff zu verwenden. Durch die erstmalige Erstellung eines Parkhauses mit dem Rohstoff Holz soll demonstriert werden, dass dieser ökologisch hochwertige Baustoff auch für diesen Zweck geeignet ist.

Ein weiteres Ziel ist es, die Attraktivität der heimischen Hölzer durch einen „Pilotbau“ darzustellen und somit der Waldwirtschaft zusätzliche Absatzmärkte zu schaffen. Außerdem wird durch die Verwendung von Holz als Baustoff langfristig CO2 gebunden.

Zudem sollte die Bauform des Altbestandes im Neubau wieder erkennbar sein. Durch die Planung von Architekt Wilhelm Schreibauer, Immenstadt zusammen mit Statiker Herbert Haug, Wertach konnten hierfür alle Voraussetzungen geschaffen werden.
Der Baukörper hat
ca. 1310 m³ umbauten Raum,
im EG 8 Stellplätze
im OG 6 Stellplätze u. 2-3 Motorradstellplätze

Beim Bau wurden ca. 111 m³ Schnittholz, Leimholz, Schalungen und Lattungen verwendet was einer Rundholzmenge von ca. 230 m³ entspricht.

Kosten: 183.000 €
50 % gefördert von Leader+
Sporthalle Wildpoldsried |  2004/2005

Der Bau wurde gefördert durch den Freistaat Bayern
In achtmonatiger Bauzeit ist in Wildpoldsried eine Sporthalle entstanden, die in vielfacherweise Vorzeigeobjekt für Kommunen und Sportvereine wurde.  Mit einem dreitägigen Programm wurde von 10.-12.Juni 05 die neue Sporthalle des Ski- und Sportvereins (SSV) Wildpoldsried offiziell eingeweiht.
BILANZ 2009
  • Stromverbrauch 20.311 kWh
  • Wärmebedarf 97.820 kWh
  • Stromerzeugung 137.990 kWh
  • PLUSENERGIE 19.859 kWh
Sporthalle Rohbau
Sporthalle Rohbau
Sporthalle
Sporthalle
Sporthalle
Sporthalle
Sporthalle
Sporthalle
Mit dem Bau der Sporthalle in Wildpoldsried ist es gelungen, durch exakte und ideenreiche Planung ein hochwertiges – zweckmäßiges Gebäude weit unter dem allgemein üblichen Kostenrichtwert zu errichten. Diese Kriterien stellte eine Projektgruppe - bestehend aus Mitgliedern des SSV sowie des Sportausschusses des Gemeinderates und vier erfahrenen Planern - in 6 Sitzungen zusammen. Zunächst hatte die Gruppe sieben verschiedene Hallen besichtigt. Die Ausschreibungsergebnisse (21 einzelne Gewerke) bestätigten, dass die selbst gesteckten Ziele hinsichtlich der Kosten möglich sind.

Planungsbüros:
  • Architekt Brüggemann, Wildpoldsried (Gesamtplanung)
  • ITK Ingenieurbüro, Wildpoldsried (Sanitär/Heizung/Lüftung)
  • Ing.Büro Gutmann GmbH, Kempten (Elektroplanung)
  • Ing. Büro für Baustatik, Wertach (Statik)

Die Halle umfasst ein Spielfeld 22 x 44 m (Aufteilung 1/3 zu 2/3 - später durch weiteren Vorhang Aufteilung zur 3-fach-Halle möglich), 4 Umkleiden mit Sanitärbereiche, Geräteraum, übliche Nebenräume, Gymnastikraum und Kraftsportraum mit weiteren Umkleiden und Sanitärbereich, Cafeteria, Zuschauergalerie, außenliegende Kletterwand. Richtungsweisend ist auch die Wahl der Dächer: Das Süddach wurde mit einer Fotovoltaikanlage (148 kwp) belegt, das Norddach als Gründach ausgeführt.

Das gesamte Bauwerk (außer dem Sanitärbereich) wurde in Holzbauweise errichtet. 

Den Nutzern stehen 60 Parkplätze zur Verfügung. Die Halle liegt inmitten der Sportanlagen mit 2 Fußballplätzen, Streethockey-Platz, Beach-Volleyballplatz, Eisstockplatz und einer -weitschussbahn.

Die Folgekosten und den Unterhalt für die Sporthalle sowie den angrenzenden Sportanlagen trägt ausschließlich der Verein aus Mitgliedsbeiträgen und Erträgen aus der Fotovoltaikanlage, so dass der Gemeinde hierfür keinerlei Unterhaltskosten entstehen.
Grundschule Wildpoldsried | 1996

Vorreiter bei Brettstapelbauweise
Der bestehende Schulbau aus den Fünfzigern musste um vier Klassen, einen Mehrzweckraum, einen Werkraum und Nebenräume erweitert werden.

Der dreigeschossige Neubau wurde mit einem brandsicheren Zwischenglied zum Altbau angeschlossen
  • Erstellungsjahr: 1996
  • Baukosten: 3,91 Mio. DM
  • Bruttorauminhalt: 4.775 m³
  • Verbautes Holz: 285,45 m³
  • Nutzfläche: 1.064 m²
  • Bauherr: Gemeinde Wildpoldsried
  • Architektur: Peter Zwerch, Kempten
  • Statik: Prof. Natterer, Lausanne (Schweiz)
Aus ökologischen Gründen, entschied sich die Gemeinde für den heimischen Baustoff Holz.
Es wurde eine laminierte Massivholzbauweise in genagelter Form gewählt. Wände, Decken sowie die Dachplatten wurden aus solchen vorgefertigten Elementen hergestellt. Die Geschossdecken sind für einen verbesserten Schallschutz und eine erhöhte Tragfähigkeit als Holz-Beton-Verbundkonstruktion ausgeführt. Damit begaben wir uns 1995 in Deutschland auf Neuland. Eine langwierige Genehmigungsphase war die Folge, da die Oberste Baubehörde Zuordnungsschwierigkeiten mit den im Verbund wirkenden Baustoffen Holz und Beton hatte.
Konstruktion
Dach und Geschossdecken spannen quer zur Gebäuderichtung und lasten auf den BSH-Stützen der Außenwand Süd, den Lärchenholzstützen vor der Glasfassade Nord sowie der Mittelwand. Die enormen Lasten der Mittelwand werden im Untergeschoß mit einem Parallam-Unterzug auf 6 BSH-Stützen (Durchmesser 34 cm) übertragen. Zur Ausstellung sind die Stahlbetonwand des Verbindungsteils und die Mittelwand mit einer BFU-Beplankung herangezogen.

Wände und Dach sind aus vorgefertigten Massivholzelementen hergestellt. Nagelschema und Elementverbindungen wurden dabei vom Statiker genau berechnet und vorgegeben. Eine Wandseite blieb dabei immer unbekleidet und erhielt lediglich ein helles Pigment als Anstrich, um dem Nachdunkeln der Fichte vorzubeugen. Die zweite Wandseite erhielt eine gefederte Gipsfaserplatte mit Dämmlage, um den erforderlichen Schalldämmwert von 47 dB im Schulbau zu erreichen. Aussenwände sind diffusionsoffen aufgebaut und haben auf der Dämmlage eine hinterlüftete Schale aus gestrichenen Sperrholzplatten.
Die Spannweite der beiden Geschoßdecken beträgt 8,20 m und erfordert eine Aufbau mit 18 cm Brettlamelen und 12 cm Aufbeton. Die beiden Schichten wirken als Zug- und Druckglied des Bauteils und müssen schubfest miteinander verbunden werden. dies geschah durch querlaufende, eingefräste Kerben und Spezialdübel, die vor dem Betonieren in das Holz eingeleimt und nach dem Aushärten des Betons angezogen wurden.

Die Unterseite der Decken ist als Akustikdecke sichtbar, das Gebäude durch die großen Holzoberflächen mit Augen, Nase und Händen als Holzbau erfahrbar. Für den Brandschutz erreichten wir problemlos die Feuerwiderstandsklasse F30. Dies reichte aus, da die Klassen im Obergeschoss übern einen Fluchtbalkon geräumt werden können.
Ökonomie
Die Kosten für die Grundschulerweiterung liegen um etwa 15 % unter den Kosten einer konventionell gebauten Schule mit gleichem Standard. Dies ist auf die sichtbaren Rohbauoberflächen, das geringe Flächengewicht der Konstruktion und nicht zuletzt auf die im Holzbau erforderliche Disziplin der Planer zurückzuführen.
Die Resonanz
Die einfache Bauweise überzeugt durch Materialautentizität der sichtbaren Rohbauoberflächen, durch behagliches Raumklima und durch überraschend niedrige Kosten, die mit einer konventionellen Bauweise durchaus konkurieren können. Die Nutzer und Besucher des Hauses erfahren durchwegs ein gesteigertes, körperliches und psychisches Wohlbefinden. Die Gemeinde schätzt an ihrem neuen Schulhaus die gute Akustik, die durch Einfräsen von Nuten in die Unterseite der Massivholzdecken erreicht wurde, sowie die freundliche Atmosphäre der Räume und die sympathische Farbgestaltung.
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